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Wilde Mändle Tanz in Oberstdorf

Wilde Mändle Tanz in Oberstdorf

Alle 5 Jahre haben zwölf Männer aus alteingesessenen Oberstdorfer Familien ihren nächsten Einsatz – von Juni bis Ende September gehen sie in der Oybele-Halle auf die Bühne, um Deutschlands ältesten Huldigungs- und Fruchtbarkeitstanz aufzuführen.

Leider konnte 2020 der Wilde-Mändle-Tanz nicht stattfinden, deshalb findet seit langer Zeit außerhalb des 5-Jahresrhythmus 2023 der Wilde Mändle-Tanz statt.

Filmen und Fotografieren während der Veranstaltung wird nicht gestattet.

 

Aufwendige Kostüme

Leicht haben es die Darsteller dabei im wahrsten Sinne des Wortes nicht, denn die aufwendigen Kostüme können schon mal bis zu sechs Kilogramm wiegen. Um die Hüfte tragen die wilden Mändle einen Gürtel aus Tannenzweigen und Laub, der Bart ist ebenfalls aus Tanne und auf dem Kopf thront ein Kranz aus Stechpalmenblättern.

Der Wilde Mändle Tanz in Oberstdorf hat Tradition

Die Tanzaufführung hat schon seit rund 200 Jahren einen festen Ablauf. Alles beginnt ganz vorsichtig und leise, nur wer genau hinschaut, sieht dann und wann eine Hand oder einen Fuß aus der Waldkulisse auf der Bühne hervorschauen. Im Hintergrund spielt ein Andante und Allegro aus dem Barock, so dass die Zuschauer sich schnell in eine andere Zeit versetzt fühlen.

Nach einer Weile begrüßen sich die Tänzer gegenseitig, schlagen ihre Hände zusammen, machen Kopfstände, bilden Pyramiden und schwenken Kränze. Vor zwölf Holztafeln, die alle den gleichen Wilde-Mändle-Kopf porträtieren, verneigen sich die Tänzer immer wieder, um gleich darauf zu einem stürmischen Keulentanz aufzubrechen.

Mit Gesang und Bier ins Finale

Besonders interessant ist das Finale des Tanzes. Ein dreizehntes Wildes Mändle erscheint auf der Bühne. Es ist der König der Gruppe und hat in seinem großen Prunkbecher Bier mitgebracht, das er nun an seine Untertanen verteilt. Gut gelaunt und frisch gestärkt stimmen bald alle Tänzer zum Abschluss in das Wilde-Mändle-Lied ein. Über die Jahrhunderte hinweg wurde es immer wieder den Umständen im Land angepasst.

Sagen und Mythen über den Ursprung

Darüber, worin der Wilde-Mändle-Tanz seinen Ursprung hat, gehen die Meinungen auseinander. In Oberstdorf sollen die urtümlichen Naturburschen etwa die Allgäuer Bevölkerung darstellen, die vor über 1000 Jahren vor den Allemannen in die Bergwälder floh und dort sehr zurückgezogen lebte.

Anders als die stattlichen Gestalten, die man heute auf der Bühne sieht, sollen sie recht klein gewesen sein und eben deshalb von den Dorfbewohnern als „Mändle“ oder „Männle“ bezeichnet worden sein. Glaubt man den Sagen, waren die Wilden Mändle außerdem nicht nur im Allgäu daheim, sondern lebten weit verstreut im ganzen Alpenraum. Viele ältere Gasthäuser zeugen davon und tragen immer noch die Aufschrift „Zum Wilden Mann“.

Im europäischen Kulturkreis sind die wilden Männer schon seit dem Mittelalter als Kinderschreck bekannt und bereits 1515 wurde am Hofe Heinrich VIII. von England ein Tanz von wilden Gestalten aufgeführt. Im Oberallgäu ist der erste Tanz vor rund 200 Jahren anlässlich einer Jagdveranstaltung  dokumentiert.

Nach wie vor regt der Tanz die Phantasie der Zuschauer an und es soll schon mehr als ein Mal vorgekommen sein, dass Spaziergänger nach einer Tanzvorstellung blitzende Mändle-Augen zwischen den Tannen der Allgäuer Wälder hervorschauen gesehen haben …

Eintrittskarten die bereits für den Wilde Mändle Tanz 2020 gekauft wurden sind nicht mehr gültig.
Weitere Informationen zu Terminen und Tickets unter hier: https://www.oberstdorf.de/

Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Tourismus Oberstdorf

 

Sturmannshöhle Obermaiselstein

Wer sich für die Allgäuer Naturwunder interessiert, ist mit dem Hotel Bergruh als Ausgangsstation für interessante Ausflüge bestens beraten. Besonders schön ist die Route zur Sturmannshöhle in Obermaiselstein. In der Höhle können 120 Million Jahre alte Gesteinsformationen bewundert werden.

Auf gesicherten Wegen und Treppen geht es 300 Meter tief ins Innere der Erde und gleichzeitig auf eine Zeitreise bis weit in die Vergangenheit. Vorbei geht es am Drachentor, dem Höhlenrachen und Höhlenkessel bis ganz nach unten, wo der Höhlenbach rauschend und gurgelnd seinen Weg durch den Stein sucht.

Die Sturmannshöhle ist die einzige begehbare ihrer Art im Allgäu und vielleicht ist das der Grund, weshalb sich so viele Mythen und Sagen um diesen besonderen Ort ranken. Die „wilden Fräulein“ wohnen hier, die Besucher erfahren alles über „Stuzze Muzz“, „Tschudre Mudre“, „Maringga“und „Ringedde Bingge“.

Manchen Gästen ist eine fachkundige Begleitung so tief unter der Erde lieber als eine einsame Wanderung. Kein Problem, denn in den angebotenen halbstündigen Führungen werden alle Geheimnisse der Höhle genauestens erkundet. Mit der Allgäu-Walser Card bekommen sowohl Erwachsene als auch Kinder Ermäßigung, Mädchen und Jungen unter 5 Jahren dürfen sogar umsonst in die Höhle gehen.

Vom Hotel Bergruh führt der Weg zur Sturmannshöhle fast ausschließlich durch Wiesen und Wälder. Direkt an der Tiefenbacher Kirche beginnt der Wiesenweg, den die Wanderer am Greitweg in Richtung Obermaiselstein verlassen können. Noch bevor man nach Ried kommt, geht an einer Engstelle, dem „Hirschsprung“, am Fuß des Schwarzenbergs der Obermaiselsteiner Sagenweg direkt zur Höhle ab. Fünf Allgäuer Sagenthemen wurden hier von der heimischen Künstlerin Hildegard Simon in Szene gesetzt. Ausführliche Infotafeln gehen auf die traditionellen und geologischen Hintergründe der Geschichten ein und bieten somit eine perfekte Einstimmung für den Besuch der Sturmannshöhle.

Links zum Thema:

Sturmannshöhle
Hotel Bergruh

 

Bildmaterial: obermaiselstein.de

Tiefenbach bei Oberstdorf

Die Gemeinde Tiefenbach wurde am 1. Juli 1972 in den Markt Oberstdorf eingegliedert. Der 690 Seelen-Ort wurde bereits 1458 in Weihe- und Ablassbriefen des Bistums Konstanz für die Kirche St. Barbara in Tiefenbach erwähnt.

Auch die heilende Wirkung Tiefenbachs hat historische Tradition. Die Grafen von Montfort und Rothenfels bauten bereits 1518 ein Badehaus an der Schwefelquelle Tiefenbachs. Wenn die Quelle auch heute nicht mehr balneologisch genützt werden kann, so hat Tiefenbach doch den Vorzug behalten, als verträumt gelegener, gastfreundlicher Kurort seinen Gästen viel bieten zu können.

Die Wege und Straßen führen sternförmig vom Ortszentrum weg und in jeder Himmelsrichtung findet der Gast touristische Leckerbissen.

St. Barbara und Wasach
Wandert man am schmucken Kirchlein vorbei hinauf nach Wasach, erschließt sich das großartige Panorama der Bergketten (genau dort befindet sich auch das Hotel Bergruh).

Breitachklamm
Geht man nach Süden und wendet sich dann nach Westen, erreicht man eines der schönsten Naturwunder der Alpen, die Breitachklamm. In Jahrtausenden währender Arbeit hat die Breitach eine wilde Schlucht in den Kalkstein gefressen. Heute ist die Breitachklamm eine der beliebtesten Touristenattraktionen überhaupt, nachdem mutige Bürger zu beginn dieses Jahrhunderts die Erschließung wagten.

Rohrmoos St. Anna Kapelle
Wandert man vom Zentrum aus nach Westen mit leichter Neigung nach Süden, gelangt man in das Gebiet von Rohrmoos mit seiner interessanten Holzkapelle aus dem 16.Jahrhundert.

St. Anna Kapelle bei Oberstdorf - Hotel Bergruh

Entschließt man sich, die nördliche Route einzuschlagen, erreicht man im Obermaiselsteiner Gebiet den Hirschsprung, von wo ein bequemer Weg zur Sturmannshöhle abzweigt.

Familienerlebnis Sturmannshoehle - Hotel Bergruh

Tiefenbach im Winter
Tiefenbach ist allemal auch einen Besuch im Winter wert. Der Urlaub in Sonne und Schnee ist wegen des voralpinen Reizklimas und der reinen Luft besonders erholungsintensiv. In Tiefenbach steht den Gästen sogar ein Skilift zur Verfügung.

Die benachbarten Bergbahnen und Lifte in Oberstdorf und Umgebung sind in wenigen Autominuten oder mit dem Linienbus bequem erreichbar. Der Skiwanderer und Langläufer findet in Tiefenbach, auf den Loipen in Ferlewang und Rohrmoos ein wahres Eldorado.

Wir  freuen uns auf deinen Besuch im Hotel Bergruh in Tiefenbach!


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Der Oberstdorfer Steinbock

Der Oberstdorfer Steinbock

Wanderer in der Region Oberstdorf berichten von Begegnungen der ganz besonderen Art. Seit der Wiedereinbürgerung der einst ausgerotteten Steinböcke vor 50 Jahren, haben sich die edlen Alpen-Bewohner so stark vermehrt, dass sie Bergfreunden inzwischen auf Schritt und Tritt begegnen. Die Tiere wissen wohl um ihre Beliebtheit und haben jede Scheu verloren.

Der Oberstdorfer Steinbock – Ein Capra ibex

Der Alpensteinbock wurde in früheren Zeiten stark mystifiziert, was dazu führte, dass fast alles Verwertbare, vom Blut über die Haare und besonders den Hörnern bis hin zu den Exkrementen, als Medizin gegen gegen alle möglichen Krankheiten eingesetzt wurde. Dies führte fast zum Aussterben der Art in Europa. Anfang des 19. Jahrhunderts war der Steinbock im gesamten Alpenraum bis auf etwa 100 Tiere im italienischen Gran Paradiso ausgerottet. 1854 stellte König Viktor Emanuel II. von Piemont-Sardinien die letzten Tiere zum Glück unter seinen persönlichen Schutz.

Vor ca. 50 Jahren wurden ein paar Exemplare aus dem italienischen Nationalpark importiert und im Kleinwalsertal ausgesetzt. Dort war das Wappentier schon seit dem 17. Jahrhundert ausgerottet. Den Italienern passt es offensichtlich in den Allgäuer Alpen ausgezeichnet.  Sie haben sich prächtig vermehrt.

Bergsteiger treffen bei der Durchquerung der Allgäuer Alpen von der Oberstdorfer Fiderepass-Hütte über den Schrofenpass und den Heilbronner Weg zurück nach Oberstdorf mit ziemlicher Sicherheit irgendwo auf Steinböcke, die ihr ursprüngliches Revier im Kleinwalsertal verlassen und sich auf die ganze Allgäuer Alpenkette ausgedehnt haben. Eine Wanderroute wurde sogar zur «Steinbock-Tour» umbenannt. Am bekannten Heilbronner Weg, Teilstück dieser Tour, stehlen die Vierbeiner allen Zweibeinern die Show als beliebteste Fotomodelle.